Geschichte
ISDN begann 1987 mit zwei Pilotprojekten in Mannheim und
Stuttgart. Mittlerweile sollte überall in Deutschland ein ISDN-
Basisanschluß zu erhalten sein. Das Problem ist derzeit, daß es
außer Telefonnebenstellenanlagen bisher kaum ISDN-fähige Geräte
gibt. Über einen sogenannten "Terminaladapter" (TA) lassen sich
jedoch die bisher verwendeten analogen Endgeräte (Telefax,
Telefon, Modem) an das ISDN-Netz anschließen.
Eine besondere Eigenschaft von ISDN macht dieses System
auch für die Verbindung von Computernetzen interessant. Der
Verbindungsaufbau erfolgt im Sekundenbereich. Man kann also die
ISDN-Verbindung durch geeignete Hard- und Software nach "außen"
hin so erscheinen lassen wie eine Standleitung. So fallen nur dann
Gebühren an, wenn wirklich Daten übertragen werden.
Die Datenkommunikation über ISDN kann entweder per ISDN-Schnittstellen
(ISDN-Modem oder ISDN-Steckkarte) in den Rechnern zweier Teilnehmer erfolgen (64000 BPS),
es gibt jedoch auch Übergänge zu anderen analogen und digitalen
Diensten (z. B. Datex-P). Hier hängt die
Übertragungsgeschwindigkeit vom Partner ab (Datex-P bis 9600 BPS).
Über Terminaladapter mit V.24-Schnittstelle sind Raten bis zu
56000 BPS möglich. Um der Software die Kommunikation mit dem ISDN-Interface
zu ermöglichen, existieren zwei Standard-Softwareschnittstellen: CAPI
(Common Application Programming Interface) bietet eine genormte Schnittstelle für
ISDN-Karten und -Schnittstellen. Der entsprechende Treiber wird vom Hardwarehersteller
geliefert. CFOS ist ein FOSSIL-Treiber, der den Befehlssatz analoger Modems emuliert.
Er setzt auf dem CAPI-Treiber auf und erlaubt die Ansteuerung der Schnittstelle mit
herkömmlichen Kommunikationsprogrammen.
Seit Anfang 1994 steht neben dem nationalen ISDN ein für ganz Europa einheitliches System, Euro-ISDN (DSS1 = Digital Subscriber
Signalling System 1), zur Verfügung. Es unterscheidet sich in einigen
Dienstmerkmalen und dem Steuerprotokoll auf dem D-Kanal. Euro-ISDN hat inzwischen das
nationale ISDN abgelöst.
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